Christof

Grüger

Kirchen von

Christof Grüger

Magdeburg | St. Mechthild
Meiningen | Unsere Liebe Frau

Ich habe versucht, diese Farben zu erwischen, meine Hände wurden dabei blau und rot. Das hat mich erstaunt. So fing es an.

– Christof Grüger – als Kind fasziniert vom Lichtspiel der Kirchenfenster

Christof Grüger, Künstler aus Schönebeck, wurde am 28. Dezember 1926 
in Namslau/Schlesien als siebtes Kind in der Familie eines Malermeisters geboren. Schon früh wurde seine Begeisterung für Farben geweckt. Als Autodidakt experimentierte er mit Farbherstellung und Färbetechniken. Seine so erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten und sein naturwissenschaftliches Interesse waren die Basis für das Studium an der Hochschule für Baukunst und bildende Künste in Weimar (1947-48). Hier begegnete er den Ideen des Bauhauses. Über den Dozenten Bruno Quass (1904-1972) kam er zur Beschäftigung mit der flächigen Wachsbatiktechnik und von dort zur architekturbezogenen Glasgestaltung.

Für zahlreiche Kirchen schuf Grüger Glasfenster, Betonglaswände, Mosaiken und Wandteppiche. Oft verantwortete er auch die Gesamtgestaltung und Fassung des Raumes. Durch die Aufnahme in den Verband Bildender Künstler der DDR 
(1976) weitete sich sein Tätigkeitsfeld auf den profanen Raum aus (Sporthalle Schönebeck, Universitätsklinik Leipzig, Stadtbibliothek Magdeburg).

Schwerpunkt seines Schaffens blieb die Gestaltung von zahlreichen Kirchenräumen in der DDR, auch von vier Kirchen im Südwesten Deutschlands. Zu den künstlerischen Höhepunkten gehören die katholische Marienkirche in Meiningen (Betonglaswände, Kreuzweg, Gesamtkonzeption) und die umfassende Gestaltung (Mosaik, Bleiverglasung, Betonglas, Schwarzlotmalerei auf Glas und Emaille-Malerei des Portals) des Neubaus der 1996 unter Denkmalschutz gestellten St. Bonifatiuskirche in Leinefelde. Grügers Batikteppich „Auferstehung Christi“ in der evangelischen Stadtkirche Fürstenberg/Havel gilt als einer der größten Europas (7 m x 2,30 m). Christof Grüger starb im Alter von 87 Jahren am 31. März 2014.

Text: Dr. Andreas Poschmann, Trier

Literatur (Auswahl)

  • Art. Glasmalerei, in: Lexikon der Kunst, begr. von G. Strauss, hg. von H. Olbrich u. a., Leipzig 2004, 7 Bde., Bd. 2, 760-764, 763.
  • Christof Grüger, Schönebeck, in: alte und neue kunst 37/38 (1998) 133 f.
  • www.christof-grueger.de, (14.8.2015)