Gerhard

Langmaack

Kirchen von

Gerhard Langmaack

Wolfsburg | Pauluskirche

Eine schlechte Zeichnung und eine ungekonnte Schrift sind ebenso zu verdammen wie eine ungekonnte Liturgie und eine gehaltlose Predigt.
Gerhard Langmaack über den Wert gekonnter Arbeit (Kirchenbau heute 1949)

Der Architekt Gerhard Langmaack wurde am 19. Februar 1898 in Hamburg geboren. Sein Handwerk erlernte er ab 1914 an der Staatlichen Baugewerkschule Hamburg. Hier gründete er 1922 auch sein eigenes Büro und machte sich 1925/26 mit dem Um-/Anbau der Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg (Fritz Schumacher) einen Namen. Ab Mitte der 1930er Jahre etablierte er sich als Kirchenbauer zunächst mit einer dem Heimatstil verwandten Formensprache. Langmaack stand der hochkirchlichen Berneuchener Bewegung nahe und gehörte 1931 zu den Gründungsmitgliedern der evangelischen Michaelsbruderschaft.

Als theologisch gebildeter Architekt suchte er in seinen Entwürfen wie in seinen theoretischen Schriften nach angemessenen Lösungen, die liturgischen Vollzüge neu ins Blickfeld der Gemeinde zu rücken. So engagierte er sich nach Kriegsende sowohl im Wiederaufbau, so z. B. mit der Wiederherstellung der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis, als auch im sichtbar modern ausgeformten Neubau, so z. B. mit der Christuskirche (1951) in Wolfsburg. 1949 gehörte er zu den Gründern des Evangelischen Kirchbautags, lehrte ab 1956 an der Theologischen Fakultät in Hamburg und erhielt 1968 die theologische Ehrendoktorwürde. Gerhard Langmaack verstarb am 26. Mai 1986 in Ahrensburg im Alter von 88 Jahren.

Sein Sohn Dieter Langmaack (1926-2004) studierte ebenfalls Architektur, arbeitete bei verschiedenen Büros u. a. in Finnland und lehrte ab 1981 an der Theologischen Fakultät an der Universität Hamburg. Mit seinem Vater arbeitete er bis 1973 u. a. bei vielen Kirchenprojekten in Bürogemeinschaft zusammen, zu ihren prominentesten Bauten zählt die Hamburger Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern (1962). Heute führt Dieter Langmaacks Sohn Tobias in Hamburg die Bürotradition fort.

Text: Dr. Karin Berkemann, Frankfurt am Main/Greifswald

Literatur (Auswahl)

  • Olaf Bartels (Hg.): Die Architekten Langmaack. Planen und Bauen in 75 Jahren (Schriftenreihe des Hamburgischen Architekturarchivs), Hamburg 1998.
  • Gerhard Langmaack: Kirchenbau heute. Grundlagen zwischen Wiederaufbau und Neuschaffen, Hamburg 1949.
  • Gerhard Langmaack: Evangelischer Kirchenbau im 19. und 20. Jahrhundert. Geschichte, Dokumentation, Synopse, Kassel 1971.
  • Internetpräsenz des Architekturbüros (Tobias) Langmaack: www.architekt-langmaack.de/s-news.htm.