Gisberth

Hülsmann

Kirchen von

Gisberth Hülsmann

Seligenstadt | St. Marien

Nichts muss nachgefragt werden, alles ist verständlich. Alles gehört dazu, nichts ist zuviel.
– Gisberth Hülsmann über das Prinzip der Reduktion (Pantle 2015, 1982)

Der Architekt Gisberth M. Hülsmann (* 11.8.1935 Hamersleben) schloss sein Studium in Karlsruhe 1955 mit dem Diplom bei Egon Eiermann ab. Bereits während seiner Ausbildung hatte Hülsmann im Büro von Emil Steffann (* 1899 Bethel, + 1968 Bonn) gearbeitet, um mit ihm in der Folge als Partner verschiedene Projekte umsetzen zu können: darunter das Kartäuserkloster Marienau in Seibranz (1964) und das Franziskanerkloster bzw. die Pfarrkirche St. Matthias in Euskirchen (1964).

Nach Steffanns Tod 1968 war Hülsmann mit eigenem Büro in (Bonn-)Bad Godesberg tätig und setzte hier seinen Schwerpunkt fort: Neubau und Sanierung kirchlicher Objekte, seit den 1980er Jahren ergänzt um Wettbewerbserfolge im Bereich Städtebau. Die Bandbreite seines Schaffens reicht vom zentralisierenden Betonkubus der St. Marien-Kirche in Seligenstadt (1972/74) bis zum quergerichteten Gemeinschaftsraum von St. Elisabeth in Gera (2003, mit Elmar Sommer). Neben seiner architektonischen Tätigkeit entwarf er auch die Glasgestaltung für Kirchen. Hülsmann war 1992 auf der Architektur-Biennale in Venedig vertreten. Er lehrte u. a. an der Fachhochschule Aachen (1981 bis 2000) und an der Fachhochschule Anhalt in Dessau (1992/93).

Text: Dr. Karin Berkemann, Frankfurt am Main/Greifswald

Literatur (Auswahl)

  • Gisberth Hülsmann (Bearb.): Emil Steffann, Katalog, Kunsthalle Bielefeld, 16. November bis 30. Dezember 1980, Bielefeld 1980.
  • Internetauftritt von Gisberth Hülsmann, (9.10.2015).
  • Ulrich Pantle: Leitbild Reduktion. Beiträge zum Kirchenbau in Deutschland von 1945 bis 1950, Regensburg 2005.