Heinz

Döhmen

Kirchen von

Heinz Döhmen

Krefeld | Pax Christi

Heinz Döhmen, 1927 in Korschenbroich geboren, studierte an der TH Aachen bei Hans Schwippert Architektur. Nach seinem Diplom arbeitete er ab 1956 als freier Architekt in Viersen und Mönchengladbach und wurde 1959 Mitglied im Deutschen Werkbund NW. Von 1975 bis 2003 unterrichtete er an der Fachhochschule Aachen, seit 1988 als Honorarprofessor. Seine Bautätigkeit, überwiegend im regionalen Bereich, umfasst sowohl Sakralarchitektur als auch Pfarrheime, Kindergärten, Schulen, Totenhallen, Altenheime, Wohn- und Industriebauten. Viele seiner Projekte entstanden in Zusammenarbeit mit bekannten Künstlern.

Die 1959 eingeweihte Zeltkirche St. Hubertus in Krefeld, Döhmens erster Kirchenbau, war ein Experiment: eine transportable Kirche. Sie musste demontierbar sein, um sie eventuell – es war ein Trassenbau geplant – an anderer Stelle wieder aufzubauen. Der Glasmaler Hubert Spierling gestaltete das 24 Meter lange, umlaufende und bis zu 2,20 Meter hohe Glasband aus weißen, grauen und blauen Scheiben.

Bei den insgesamt 7 Sakralbauten, die Döhmen entwarf, arbeitete er anfänglich mit „purem Material“, mit Backstein. Bei späteren Kirchenprojekten griff er „zum farbigen Gestalten“. Ein Beispiel ist die Kirche St. Clemens und St. Pankratius in Inden/Altdorf (1996-1998), auf Grund der blauen Farbgebung des Innenraumes durch den Künstler Horst Lerche erhielt sie den Namen „Blaue Kirche“. Weitere Kirchenbauten Döhmens sind St. Gereon in Brachelen (1963-65), Pax Christi in Krefeld (1979), die Klosterkirche Maria Lind in Braunsrath (1985), St. Andreas und Matthias in Jülich Lich-Steinstraß (1986-88).

Text: Pia Landmann, Osnabrück

Literatur (Auswahl)

  • Im Dialog. Kunst- und Kirchenführer der Pax-Christi-Gemeinde, Krefeld 2004.
  • Prof. Dipl. Ing. Heinz Döhmen, auf: Deutscher Werkbund Nordrhein-Westfalen (www.deutscherwerkbund-nw.de/index.php?id=794, Abrufdatum: 24. November 2016) .
  • Albert Gerhards: Liturgie und Kunst – Zwischenbilanz einer schwierigen Beziehung, in: Michael Durst/Hans J. Münk (Hg.): Christentum – Kirche – Kunst. Beiträge zur Reflexion und zum Dialog, Freiburg/Schweiz, 2004, 103-129.
  • Karl Josef Maßen: Kunst im liturgischen Raum. Die Pax-Christi-Gemeinde in Krefeld, in: Andreas Mertin/Horst Schwebel (Hg.): Kirche und moderne Kunst, Frankfurt am Main 1988, 41-54.
  • Guido Schlimbach: Glaubwürdig und nicht vereinnahmt. Karl-Josef Maßen und die zeitgenössische Kunst in Pax Christi Krefeld, in: Kunst und Kirche 2009, 2, 50-54.