Helmut
Striffler
Helmut Striffler
Mein Ansatz ist die Befreiung der Gestalt [und] Lichtführung meine Kunst der Raumbildung
– Helmut Striffler, zitiert nach Karin Leydecker
Helmut Striffler wurde am 1. Februar 1927 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Nach dem Abitur 1947 absolvierte er eine Maurerlehre und dann ein Praktikum im Ingenieurbüro der Bauabteilung der BASF. Von 1950 bis 1955 studierte er Architektur an der TH Karlsruhe. Seine Lehrer dort waren Otto Ernst Schweizer, Otto Haupt, Rudolf Büchner und Egon Eiermann, bei dem er auch Mitarbeiter wurde. Zudem besuchte er Sommerkurse über Kirchenbau bei Otto Bartning an der TH Darmstadt. Ab 1956 wurde Striffler als freier Architekt in Mannheim tätig, zeitweise mit Zweigbüros in Bochum und Dresden. Von 1969 bis 1974 lehrte er an der Technischen Universität Hannover, danach bis zu seiner Emeritierung 1992 an der Technischen Hochschule Darmstadt als Professor für Entwerfen und Gebäudekunde.
Striffler war vielfältig in Wort, Schrift und Tat wirksam: u. a. als Vorsitzender des Werkbunds in Baden-Württemberg, als Mitglied im Planungsbeirat der Stadt Mannheim, im Arbeitsausschuss des Evangelischen Kirchbautags und im Kuratorium des Instituts für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, gewann Wettbewerbe und bekam Direktaufträge. Strifflers Bauprojekte erstrecken sich von Wohn- und Geschäftshäusern über Büro- und Verwaltungsgebäude bis hin zu Schul-, Kultur- und Tagungsbauten. Umfangreich ist sein Werk aber besonders im Kirchenbau, aus dem vor allem die Trinitatiskirche in Mannheim (1959), die Jonakirche Mannheim-Blumenau (1961), die Versöhnungskirche Mannheim-Rheinau und die Versöhnungskirche auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau (1967) herausragen.
Für sein Lebenswerk und seine wissenschaftlichen Verdienste in Forschung und Lehre erhielt Striffler von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus 2008 die Ehrendoktorwürde. Bis zu seinem Lebensende war er vielfältig aktiv und tätig, ab 2000 zusammen mit seinem Sohn Johannes im Büro Striffler + Striffler, Mannheim. Am 2. Februar 2015 ist Helmut Striffler in Mannheim gestorben. „Baukunst bedeutete ihm immer eine dienende Kunst zum Nutzen des Menschen.“ (Karin Leydecker)
Text: Dr. Matthias Ludwig, Schweinfurt
Literatur (Auswahl)
- Ingeborg Flagge (Hg.): Helmut Striffler Architekt . Fotograf Robert Häusser. Ausstellungskatalog, Deutsches Architekturmuseum Frankfurt am Main, Hamburg 2002.
- Ingeborg Flagge: Wo der Bau die Kunst umarmt. Das Werk des Mannheimer Architekten Helmut Striffler, in: Die Zeit 43, 1987 (www.zeit.de/1987/43/wo-der-bau-die-kunst-umarmt, Abrufdatum: 10. November 2018).
- Karin Leydecker: Helmut Striffler, Architekt, 1927-2015, in: Deutsches Architektenblatt, mit DAB regional Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland 47, 2015, 3, nach 34, 8-9 (www.baufachinformation.de/helmut-striffler-architekt-1927-2015/z/2015039011812, Abrufdatum: 10. November 2018).
- Internetpräsenz des Architekten Helmut Striffler: www.striffler-architekten.de.