Aschaffenburg

Herz Jesu

Anschrift Kirche
Saarstr. 2
63739 Aschaffenburg

Unterwegs entdecken: Herz Jesu in Aschaffenburg

Der typische rote Mainsandstein der Herz-Jesu Kirche lässt diese im Einklang mit den stadtbildprägenden Bauten der Aschaffenburger Altstadt (Schloss, Stiftskirche) erscheinen. Im Osten markiert ein wuchtiger Überbau den Altarraum, während die Eingangsseite im Westen als Teil des Kirchenschiffs deutlich niedriger gehalten ist. Diese ungewöhnliche Lösung bedeutet eine Umkehrung traditioneller Baugestaltung.

  • Überblick
    Ort
    Aschaffenburg

    Bistum
    Bistum Würzburg

    Name der Kirche
    Herz Jesu

    Weihe
    1929 (27. Oktober)

    Architekt
    Albert Boßlet

    Künstler
    Otto Gentil, Fried Heuler, Alois Miller
    Besonderheit
    Der massive Querriegel des Außenbaus erinnert an mittelalterliche Vorbilder („Sächsischer Westriegel“). Die hier neuartige, östliche Position verweist im Sinne christozentrischer Architektur auf die Altarstelle als Höhepunkt des Raums.

    Nutzung
    Zusammen mit St. Pius bildet Herz Jesu die Pfarreiengemeinschaft "Zum Guten Hirten"

    Standort / Städtebau
    Die Kirche befindet sich abseits der vielbefahrenen Straßen (B 26 + Süd-/Hohenzollernring) an der Deschstr./Saarstr. im ab 1918 erschlossenen Stadtteil Österreicher Kolonie südlich der Altstadt. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Parkanlagen Schöntal, Fasanerie und die Großmutterwiese.

  • Beschreibung

    Herz Jesu entstand einst für den Stadtteil Österreicher Kolonie und den Ostteil der Stadt Aschaffenburg als Filialkirche der Pfarrei St. Agatha. Der Architekt Albert Boßlet orientierte das Bauprogramm innen wie außen an der Schrift „Christozentrische Kirchenkunst“ Johannes van Ackens (1922). Der massive, weitestgehend geschlossene Querriegel über dem Altarraum vereint Vierung, Querhaus und verschmolzene Glockentürme miteinander.

    Den Innenraum durchdringt eine weite Wärme, die alle Menschen sinnbildlich umfangen und zu Christus führen will. Er ist in der Apsis als thronender Herr mit offenen Armen dargestellt. Zu seinen Füßen weiden Schafe. Das Motiv bezieht sich auf frühchristlich-byzantinische und romanische Vorbilder, folgt aber ebenso den zeitgenössischen Gedanken der christozentrischen Kirchenkunst.

  • Literatur (Auswahl)
    • Albert Boßlet: Drei neue Kirchen von Professor A. Bosslet, Würzburg, in: Deutsche Bauzeitung 64 (1930), 681-688.
    • Wolfgang Götz: Albert Boßlet und die Romanik, in: Aachener Kunstblätter 41 (1971), 243-254.
    • Rudolf Pfister: Neue bayerische Kirchenbauten, in: Baukunst 6 (1930), 1-27.

     

    Wir danken allen Bildgebern für ihre freundliche Unterstützung. Die Bildnachweise werden jeweils am Bild selbst geführt.

Text: Daniel Greb, Würzburg (Beitrag online seit 12/2021)

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