Düsseldorf-Stockum

Heilige Familie

Anschrift Kirche
Carl-Sonnenschein-Straße 37
40468 Düsseldorf

Unterwegs entdecken: Heilige Familie in Düsseldorf-Stockum

Der Düsseldorfer Architekt Hans Schwippert errichtete ab 1960 die Pfarrkirche innerhalb einer Wohnsiedlung im Stadtteil Stockum. Nachdem Schwippert Ende der 1920er Jahre bereits als Mitarbeiter von Rudolf Schwarz am Bau von St. Fronleichnam in Aachen  mitwirkte, wandte er sich in den 1950er Jahren erneut der modernen Sakralarchitektur zu.

1948-1949 baute er die ehem. Pädagogische Akademie in Bonn zum Bundeshaus der neuen Bundeshauptstadt um. Der dortige, verglaste Plenarsaal (1987 abgerissen), den er als leitbildgebend für ein demokratisches Gemeinwesen verstand, ist eine wichtige Referenz für die Stockumer Kirche.

  • Überblick
    Ort
    Düsseldorf-Stockum

    Bistum
    Erzbistum Köln

    Name der Kirche
    Heilige Familie

    Weihe
    1962 (1. Juli)

    Architekt
    Hans Schwippert

    Künstler
    Hubert Spierling
    Besonderheit
    Der Übertrag des Bonner Plenarsaals auf einen Kirchenraum nähert profane und sakrale Formen im Sinne des demokratischen Gemeinwesens einander an.

    Nutzung
    Pfarrkirche der kath. Kirchengemeinde Heilige Familie.

    Standort / Städtebau
    Mit ihrer dem Wohnumfeld angepassten Höhe versteckt sich Heilig Kreuz geradezu inmitten des Viertels. Stockum ist eine bürgerliche Nachkriegssiedlung am rechtsrheinischen Ufer von Düsseldorf.

  • Beschreibung

    Die Gestaltungsidee des demokratischen Gemeinwesens ist an dem halbrunden Baukörper des Kirchenraums ablesbar. Das Quadratraster der hellen Betonpfeiler und -träger bildet 16 Seiten eines 32-teiligen Polygons aus. Im Sockelbereich und an den Seitenflächen ist dieses durch Ziegelmauerwerk ausgefacht, während die Quadrate oberhalb der umlaufenden Empore mit 1985 gestalteten Glasfenstern von Hubert Spierling ausgefüllt sind.

    Der halbzylindrische Kirchenraum rekurriert auf die Gestalt des griechischen Theaters, mit ebenfalls halbkreisförmig angeordneten Sitzreihen, die sich zur Bühne hin absenken und den Besucher zum Bühnengeschehen näher rücken.

    Düsseldorf | Heilige Familie | Foto: Klauser

    Die Sitzbänke orientieren sich zum Altarraum, hinterfangen von einer schlichten roten Ziegelwand. Der Innenraum wird von seitlich einfallendem Licht erstrahlt, das durch farbige Glasbausteine fällt. Der von dunkelgrauen Betonpfeilern gerahmte Kreuzwegumgang unterhalb der Empore verbleibt dagegen im Halbdunkel.

    2002 bis 2003 wurde der Altarraum von Gisbert Dahmen-Wassenberg nachkonziliar neu gestaltet. Der Tabernakel hängt an Stahlseilen zwischen Boden und Decke seitlich vor dem Altar.

  • Literatur (Auswahl)
    • Manfred Becker-Huberti (Hrsg.): Düsseldorfer Kirchen. Die katholischen Kirchen im Stadtdekanat Düsseldorf,  Köln 2009.
    • Sachausschuss „Öffentlichkeitsarbeit“ des Pfarrgemeinderates Heilige Familie (Hrsg.): Geschichte der neuen Pfarrgemeinde Heilige Familie mit den Pfarrbezirken Lohausen, Stockum und Golzheim, Düsseldorf 1999.

     

    Wir danken allen Bildgebern für ihre freundliche Unterstützung. Die Bildnachweise werden jeweils am Bild selbst geführt.

Text: Dr. Klaus Englert, Mettmann (Beitrag online seit 05/2022)

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