München-Laim

Zu den heiligen zwölf Aposteln

Anschrift Kirche
Schrobenhausener Str. 1
80686 München
  • Informationen
    Kontakt / Öffnungszeiten Kirche Bitte im Pfarrbüro erfragen.
    Anschrift Pfarramt Siglstr. 12
    80686 München
    089 547271 3
    E-Mail
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    Öffnungszeiten Pfarramt Nach telefonischer Terminvereinbarung: DI - FR: 10:00 bis 12:00 Uhr DO: 15:00 - 17:00 Uhr (nicht in den Ferien) und nach Vereinbarung
    Gottesdienstzeiten Kirche Die Gottesdienstzeiten können online abgerufen werden unter: www.pfarrverband-laim.de
    Kirchen im Süden

Unterwegs entdecken: Zu den heiligen zwölf Aposteln in München-Laim

Die Kirche Zu den heiligen zwölf Aposteln ist der erste sakrale Neubau des Architekten Sep Ruf. Damals wie heute sticht der markante Glockenturm mit den auffälligen blau-goldenen Zifferblättern der Turmuhr heraus und zeichnet den schlichten Putzbau als besonderes Bauwerk aus. Exemplarisch zeigt der Bau Rufs Interesse für ein  Zusammenspiel von Liturgiereform und Sakralarchitektur auf.

  • Überblick
    Ort
    München-Laim

    Bistum
    Erzbistum München und Freising

    Name der Kirche
    Zu den heiligen zwölf Aposteln

    Weihe
    1953 (9. November)

    Architekt
    Sep Ruf

    Künstler
    Josef Hamberger, Karl Knappe
    Besonderheit
    Der bereits 1951 vorgelegte Wettbewerbsentwurf gehört zu den frühesten modernen Sakralbauten des Erzbistums.

    Nutzung
    Pfarrkirche des Pfarrverbands Laim

    Standort / Städtebau
    Die Kirche liegt westlich der Münchener Innenstadt etwas zurückgesetzt von der stark befahrenen Agnes-Bernauer-Str. zwischen Kindergarten und Grundschule.

  • Beschreibung

    Sep Ruf erhielt in München unter Kardinal Faulhaber seine ersten Aufträge für Sakralbauten. Die Kirche entstand Anfang der 1950er Jahre und damit bereits viele Jahre vor dem 37. Eucharistischen Weltkongress 1960 und dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1962.

    Bereits bei dem Wiederaufbau der Stadtpfarrkirche Christkönig in München-Nymphenburg (1929/30 und 1945/1948-1949) hatte Ruf dem kriegszerstörten, neubarocken Bau nicht nur ein modernes Aussehen, sondern auch durch eine angedeutete Zentralisierung des längsovalen Kirchenraums eine zeitgemäße liturgische Ausrichtung zu verleihen versucht, welche er gegen einigen Widerstand durchzusetzen wusste.

    München | Zu den heiligen zwölf Aposteln | Foto: Klauser

    Im April 1952 siegte sein Entwurf für Laim in einem beschränkten Wettbewerb und bereits am 30. November 1952 wurde der Grundstein für den Neubau gelegt. Der 40 m lange und 18 m breite Saalbau mit halbrunder Apsis im Osten der Apostelkirche erstreckt sich auf einem großzügigen Grundstück, umgeben von mehreren kleinen Plätzen. Ein weiß verputztes Ziegelmauerwerk, wenige markante Fensteröffnungen und ein Satteldach ohne First- und Giebelüberstand lassen das Gebäude bescheiden und doch edel wirken. Ruf achtete bei aller Einfachheit der Gesamtanlage auch auf wichtige Bezüge zu den Nebengebäuden. So schließt sich im Norden ein Turmbau für das Geläut an, dem im Inneren eine tiefe Werktagskapelle und eine darüber angeordnete Orgelempore eingefügt sind. Ihnen gegenüber liegt ein großes, hell verglastes Fenster mit darunter befindlichem Durchgang zum Pfarrhaus. In dem unterkellerten Durchgang ist auch die Sakristei untergebracht. So ist im Grundriss trotz der Geschlossenheit und Einheitlichkeit des Kirchenraums die Andeutung einer kreuzförmigen Anlage ablesbar.

    Die Haupteingangsseite präsentiert sich als schlichte Giebelfassade. In einer vertikalen Achse öffnet sie sich vom Boden bis zum Dachfirst. Über dem rechteckigen Doppelportal schwebt ein Vordach. Zwei sich schräg verjüngende Pfeiler unterteilen Portalanlage und das darüber liegende Fenster vertikal in drei Bahnen. Die mittlere Fensterbahn trägt ein golden schimmerndes Ω (Omega) in schlichter Typografie. Das Α (Alpha) ist innen als Teil der Dachstuhlkonstruktion durch die transparente Struktur des Fensters hindurch erkennbar. Das Altarrelief stammt von Karl Knappe. Kreuzweg, Osterleuchter und ein Vortragekreuz wurden von Josef Hamberger gestaltet.

    In den 1990er Jahren erfuhr der Raum einige Veränderungen. Der seitliche Orgelprospekt wurde auf die als Brücke ausgeführte Tribüne im Westen verlegt. Zwei zusätzliche Stützen stabilisieren seither die zuvor freitragende Konstruktion. Auch die durchgehend flache Decke wurde erneuert und dabei etwas tiefer angesetzt als zuvor. Die neue Orgel wurde 1996 von der Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt als Opus 500 gebaut. Sie hat 38 Register auf zwei Manualen und Pedal.

    Während der Adventszeit 2019 wurde in der Werktagskapelle ein Communio-Raum errichtet, der – mit Unterbrechung durch die Coronapandemie – seither für Gottesdienste genutzt wird.

  • Literatur (Auswahl)
    • Irene Meissner: Sep Ruf 1908 – 1982, Berlin 2013, 212-214.
    • Winfried Nerdinger (Hrsg.): Sep Ruf. Moderne mit Tradition, München 2008, 169
    • Homepage der Sep Ruf Gesellschaft

     

    Wir danken allen Bildgebern für ihre freundliche Unterstützung: Die Bildnachweise werden jeweils am Bild selbst geführt.

Text: Dr. Manuela Klauser, München (Beitrag online seit 09/2022)

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